6 - Untersuchung des Schultergelenks [ID:17479]
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Wir begrüßen Sie zur Untersuchung des Schultergelenks.

Gerade bei der Untersuchung des Schultergelenks lassen sich durch differenzierte Untersuchungen

wesentliche Hinweise auf die zugrunde liegende Krankung finden.

Für allgemeine Grundlagen verweisen wir auf das Video Basics der orthopädischen und

unfallschirurgischen Untersuchung.

Die Untersuchung des Schultergelenks gliedert sich, wie auch bei den anderen

Gelenken, grundsätzlich in die Teilschritte Inspektion, Palpation,

Funktionsprüfung, Bewegungsumfänge und Tests.

Da jedoch durch vorhergehende Palpation der oft sehr schmerzgeplagten Patienten

die nachfolgende Funktionsprüfung eingeschränkt sein kann, empfiehlt es sich

hier die Palpation am Ende durchzuführen. Aus didaktischen Gründen werden wir im

folgenden aber die übliche Reihenfolge einhalten. Wir beginnen mit der

Inspektion. Achten Sie auf die Symmetrie des Schultergürtels und den Schultergeradstand.

Liegt eventuell eine Muskeatrophie im Seitenvergleich vor? Schenken Sie dabei

auch Ihre Aufmerksamkeit möglichen Hautverletzungen, Abschürfungen, wie Sie

bei Kontusionen, Schulter-Eckgelenksprengungen oder Schlüsselbeinfrakturen

auftreten können. Palpation. Tasten Sie dabei auf folgende Landmarken.

Lässt sich ein Schmerz provozieren. Sternoklavikulargelenk. Klavikular.

Agromio-Klavikulargelenk. Processus coracoideus. Spina scapulae.

Sulcus bicipitalis, in welchem die lange Bicepscine verläuft.

Und schließlich Tuberculum minus. Hier setzt der Musculus subscapularis an.

Und Tuberculum mayus. Ansatzregion von Supraspinatus, Infraspinatus und

Therese minor. Die sich nun anschließende Funktionsprüfung

gliedert sich in die passive und aktive Bewegungsüberprüfung sowie spezifische

Funktionstests. Der Bewegungsumfang beträgt üblicherweise in Abduktion und

Adduktion 170 040 Grad. In Antiversion und Retroversion 170 040 Grad. Und in

Außen- und Innenrotation 90 070 Grad. Globaltests wie der Schürzen und

Nackengriff helfen für eine rasche Einschätzung der Gesamtbeweglichkeit

und gegebenenfalls möglicherweise bestehende Alltagseinschränkungen.

Gerade bei der Schulter sind zahlreiche Tests zur Erhebung der möglichen

Pathologien beschrieben. Hier empfiehlt es sich für jede der folgenden Entitäten

und Syndrome ein paar Tests sich zurechtzulegen. Im Pinchment-Syndrom.

Der sogenannte schmerzhafte Bogen, auch Painful Arc genannt, spricht für ein

Impingement-Syndrom, wenn bei Abduktion zwischen 70 und 120 Grad Schmerzen

auftreten. Schmerzen im ACG über 120 Grad sprechen für eine Schulter-Eckgelenk-

Arthrose. Man bezeichnet dies dann als oberen schmerzhaften Bogen. Für den

Nier-Test wird der innen rotierte Arm des Patienten auf etwa 90 Grad ruckartig

antivertiert und dadurch gegebenenfalls schmerzenssubabkommial provoziert.

Für den Hawkins-Kennedy-Test wird zunächst der Ellbogen auf 90 Grad

flektiert, dann der Arm in der Schulter leicht abduziert. Es folgen nun leichte

Antiversionsbewegungen, wobei der Arm des Patienten zunehmend in Abduktion

gebracht wird. Dadurch wandert das provozierte Tuberculum maius zunehmend

nach subakkommial. ACG-Athrose. Neben dem bereits demonstrierten oberen

schmerzhaften Bogen lässt sich eine ACG-Athrose durch forcierte Adduktion

des auf die Horizontalebene gehobenen Armes hervorrufen. Anamnestisch

berichten die Patienten oft Schmerzen beim Anschnallen des Gurtes im Auto zu

haben. Rotatoren-Manschette. Mit den folgenden Tests lassen sich die

Muskeln der Rotatoren-Manschette differenziert untersuchen.

Beim Null-Grad-Abduktionstest soll der Patient die hängenden Arme gegen

Widerstand des hinter ihm stehenden Untersuchers anheben.

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:07:41 Min

Aufnahmedatum

2020-06-09

Hochgeladen am

2020-06-16 09:49:56

Sprache

de-DE

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